KI in der Arbeitswelt: Kompetenzen, Austausch und Perspektiven


Am 01. April 2025 haben das Zukunftszentrum KI NRW, das ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft, IDiTech sowie die Agentur T NRW zur Veranstaltung „KI in der Arbeitswelt: Kompetenzen, Austausch und Perspektiven“ in das AI Village in Hürth eingeladen.
Die Veranstaltung, welche von rund 50 Teilnehmenden aus ganz NRW besucht wurde, richtete sich an Führungskräfte, Personalverantwortliche, Betriebsräte und alle Interessierten, die den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in ihrem Unternehmen vorantreiben möchten und stand ganz unter dem Motto der sozialpartnerschaftlichen Zusammenarbeit.
Den Start machte ein von Frau Dr. Heike Hunecke (BWNRW) moderierter “Sozialpartnerdialog” zwischen dem Arbeitgebervertreter Timm Helten-Hildwein (METALL NRW) und dem Arbeitnehmervertreter Dr. Detlef Gerst (IG Metall) zu den Chancen aber auch Herausforderungen eines ökonomischen und nachhaltigen Einsatzes von KI. Es kristallisierte sich recht früh im Gespräch zwischen beiden Partnern heraus, dass eine gelungene Transformation des Mittelstandes von einem gemeinsam getragenen Grundverständnis der Notwendigkeit und Bedeutung eines strategischen Umgangs mit der Thematik KI abhängt und nur in Zusammenarbeit zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite gelingen kann.
Neben dem Sozialpartnerdialog konnten die Teilnehmenden auf einem Marktplatz verschiedene Praxisbeispiele zu KI-gestützter Arbeit im Unternehmen kennenlernen und erleben.
Folgende Praxisbeispiele und Demonstratoren waren vor Ort:
- „Eine Tüte Buntes“: Am Stand von Stoffhändlerin Julia Ellmann ging es um kreative KI-Power für den Einzelhandel! Julia ist Unternehmerin und Expertin für innovative Handelskonzepte. Sie zeigt, wie künstliche Intelligenz einfach und effektiv im Geschäftsalltag eingesetzt werden kann – und das ausschließlich mit dem Smartphone! Ob Texte, Videos, Social Media oder kreative Ideenfindung – mit minimaler Technik, aber maximaler Effizienz demonstriert sie, wie KI Selbstständige und Händler:innen spürbar entlasten und den Arbeitsalltag optimieren kann.
- “Humaine Toolbox”: KI am Arbeitsplatz human zentriert gestalten mit dem „FriendlyTechCheck“ (FTC). Beim Einsatz künstlicher Intelligenz am Arbeitsplatz können für Beschäftigte Lern- und Gesundheitspotenziale (Entlastung, Lernanreize), aber auch psychosoziale Risiken (Arbeitsverdichtung, Wissensentwertung) resultieren. Mit dem „FriendlyTechCheck“ (FTC) können betriebliche Praktiker an konkreten Arbeitsplatzsettings Gesundheitspotenziale und Risiken des Einsatzes von KI-Anwendungen prospektiv erfassen. Der FTC wurde im Rahmen des Projektes „Humaine“ (Kompetenzzentrum der Metropole Ruhr für die human zentrierte Arbeit mit AI) mit Mitteln des BMBF gefördert.
- “Amber Search”: Kein endloses Suchen mehr. Mit amberSearch konnte demonstriert werden, wie internes Wissen für alle im Betrieb schnell und zugänglich verfügbar gemacht werden kann, ohne dass mehrere individuelle Applikationen und Umgebungen dafür genutzt werden müssen. Über eine intuitiv bedienbare Benutzeroberfläche konnten die Teilnehmenden erfahren, wie Amber Search eine Suche à la Google und einen KI-Chat, System-, medien- und sprachübergreifend in einem Programm vereint.
- “KI erleben”: Wie KI – abgesehen von ChatGPT – in der Arbeitswelt eingesetzt werden kann, erscheint oft noch abstrakt. Besonders im Bereich der Produktion fehlt es häufig an praktischen, greifbaren Anwendungsbeispielen. Mit einem Demonstrator des ifaa konnte den Teilnehmenden die Möglichkeit geboten werden, spielerisch zu erleben, wie KI in der Produktion von Blechbauteilen als Assistenzsystem eingesetzt wird und welche Grenzen die Technologie hat. Im Vordergrund stand eine Bilderkennungstechnologie, welche beispielsweise durch ein Kamerasystem in der Qualitätskontrolle während des Produktionsprozesses Einsatzmöglichkeiten bietet.
- “Lern-Chatbot”: Wie können Lern-Chatbots unterstützen und worauf hat man bei der Anwendung sowie während der Trainingsphase zu achten? Am Beispiel des Lern-Chatbots vom Blockchain Reallabor wurde diesen Fragestellungen prompt für prompt nachgegangen. Der Bot wurde mit Inhalten von METALL NRW und der IG Metall gefüttert und konnte so kontextspezifische Fragen rund um den Verband und die Gewerkschaft beantworten.
Auf Grundlage dieser Erfahrungen konnten die Teilnehmenden in drei speziellen Themeninseln sich und ihre innerbetrieblichen Perspektiven im aktiven Dialog Themen wie Fachkräfte, Akzeptanz für KI-gestützte Hilfsmittel, Qualifizierung und “Lessons-Learned” einbringen und untereinander sowie mit geladenen Expert:innen austauschen.
Den Abschluss bildete eine kompakte Vorstellung von Unterstützungsangeboten für die betriebliche Praxis durch die Agentur T NRW, das Zukunftszentrum KI NRW und der ifaa Consulting.
Künstliche Intelligenz verändert die Arbeitswelt nachhaltig – nutzen wir die Chance der KI, um die Arbeitswelt von morgen menschlicher, effizienter und inspirierender zu gestalten. Vielen Dank für das Interesse und den konstruktiven Austausch.
